Um es vorweg zu nehmen: Das Tauchen zwischen dem 77. und dem 80 nördlichen Breitengrad, verlangt körperliche Hochleistung und Topfitness ab. Beschwerliche und ruppige Anfahrtswege im Zodiak, Wind und Wellen, winterliche Temperaturen, die schweren Bleigurte (Salzwasser und Trockenanzug!) – all das zerrt merklich an den Kräften. Das Problem waren die Hände – Trockenhandschuhe hin oder her. Denn bei Wassertemperaturen von –2° C (Salzwasser!) ist nach 20 Minuten „Kuhnagel“ angesagt. Doch die Unterwasserwelt und nicht zuletzt die Umgebung entschädigten uns: beides ist ebenso einzigartig wie berauschend. Unberührte Fjorde, Buchten voller Packeisschollen, auf denen Wallrösser und Robben dösten, zierliche Anemonen, farbige Seesterne, Kelpwälder, in denen sich Fische verstecken, Tritonschnecken und Schmetterlingsfische einer ganz besonderen Art, Variationen von selbstleuchtenden Quallen, Krebse und Stachelhäuter und nicht zuletzt ein Tauchgang unter einem Eisberg hindurch, wo der Mitsommertag zur Nacht wird. Beim russischen Eisbrecher M.V. Professor Molchanov fehlte es an nichts. Das Schiff kann nur empfohlen werden, sofern es noch dorthin fährt (Buchungsstelle damals: oceanwide.com, ein niederländischer Anbieter). Alle Bilder analog.