Die Reise nach Halmahera, besser bekannt als Nord-Molukken, unternahmen wir im April 2019. Die Hinreise erfolgte über Manado/Nord-Sulawesi und weiter nach Bitung, wo wir die M.V. Maluku Explorer bestiegen und sogleich zwei Tauchgänge in der Lembeh Strait unternehmen konnten. Während der ersten Nacht an Bord ging die Überfahrt nach Halmahera, unser Zielgebiet, weiter. Dort verbrachten wir zehn Tage an Bord des Schiffs und absolvierten täglich 3 bis 4 Tauchgänge (inklusive Nachttauchgänge). Getaucht wurde wahlweise mit Nitrox, welches gegen Aufpreis erhältlich war (32 % Gemisch). Auch waren zwei 15 Liter Geräte an Bord, ebenfalls gegen Aufpreis. Die Tauchgebiete rund um den Archipel von Halmahera qualifizieren wir als gut. Sie mögen allerdings nicht mit Raja Ampat mithalten, dem bekannten Gebiet in Ost-Indonesien (West Papua Provinz, vormals Irian Jaya). Auffallend war die relative Fischarmut; nach Riesenschwärmen an Makrelen, Schnappern und anderen Schwarmfischen suchte man vergeblich. Nur einmal bekamen wir einen grossen Barrakuda-Schwarm zu sehen, wie sie leider selten geworden sind. Schwarzspitzen-Riffhaie waren jedoch unsere regelmässigen Begleiter. Gefallen haben uns die Makro-Plätze, welche sehr vielfältig waren und stets für Überraschungen sorgten. Interessant waren auch die beiden Landgänge, die wir unternahmen und uns die seltene Gelegenheit boten, abseits des Tourismus das Land etwas kennen zu lernen. Auch in den entlegensten Plätzen wollten die Einheimischen ihre Selfies mit uns machen - #metoo! Obwohl die Bevölkerung hauptsächlich muslimisch ist, sind keine Berührungsängste vorhanden – egal ob verschleiert oder nicht. Leider sind auch hier die abgelegensten und idyllischen Strände mit Plastikmüll übersät (angeschwemmt von der Strömung). Die M.V. Maluku Explorer bietet Platz für 16 Passagiere. Sie hiess früher "MY Liburan Paradise", wurde vor ein paar Jahren komplett erneuert und überarbeitet. Bei näherem Hinsehen erfolgte dies jedoch oft nur kosmetisch. Noch immer bzw. neu lottert es hier und dort. So tropft zum Beispiel Wasser vom Oberdeck auf den Speisetisch im Hauptdeck. Ferner sind die Abläufe in den Nasszellen der Kabinen verstopft. Die Duschen geben in einigen Kabinen nur Wasser in Tropfenform von sich. Unsäglich ist Wolke aus Abgas und Russ, welche die Maluku Explorer während der Fahrt nach sich zieht. Positiv hervorzuheben ist das grosse und bedarfsgerecht ausgestaltete Tauchdeck des Schiffes. Auch sind die beiden Beiboote aus Hartschale äusserst taucherfreundlich; keine wackeligen und schwabbligen Schlauchboote, wie man dies bei anderen Schiffen antrifft. Die Verpflegung an Bord war reichhaltig, aber manchmal etwas eintönig (Geflügel und Kohl); die Hauptmahlzeiten waren leider nur lauwarm. Der im Heck auf der Plattform stationierte Grill war nur gerade einmal in Betrieb. Wir vermissten Schnittsalate und Joghurt, auf anderen Schiffen in dieser Preisklasse eine Selbstverständlichkeit. Aber das sind Kleinigkeiten und "Jammern auf hohem Niveau". Die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt und kann rundum empfohlen werden. Der Heimflug erfolgte fast nahtlos von Ternate nach Jakarta und weiter nach Singapur und Zürich - ca. 32 Stunden von Tür (Schiffskabine) zu Tür (heimische Wohnung)...