Vom 16. - 30.09.2018 unternahmen wir mit dem Motorsegler AMIRA eine rund 1500 km lange Tour von Maumere/Flores bis nach Saumlaki/Tanimbar, den sogenannten Vergessenen Inseln ("forgotten islands"). Warum sie so heissen, weiss eigentlich niemand so genau. Aber wenn man dort war, kann man den Grund für die Namensnennung nur erahnen: absolute Abgeschiedenheit, menschenleer und im totalen Niemandsland mit vielen aktiven Vulkanen. Wir fuhren fast immer nachts durch zum Teil unruhige See, um den Tag für 3 bis 4 Tauchgänge und auch Landgänge zu nutzen. Die Riffe sind einmalig schön und man fühlt sich wie Liliput im satirischen Roman von Jonathan Swift "Gullivers Reisen". Riesige Hartkorallenlandschaften und Monsterschwämme, Gorgonien, Weichkorallen, Peitschenkorallen etc. Viele Bilder davon habe ich auf diese Seite gestellt; sie brauchen wohl nicht kommentiert zu werden. Solch intakte Riffe findet man leider nur noch selten - keine Dornenkrone, keine Korallenbleiche, nichts dergleichen. Einige Schwämme waren mind. 180 cm hoch. Grosse Barrakuda- oder Makrelenschwärme sucht man allerdings ebenso wie Haie vergebens. Punkto Abwechslung bietet hier Raja Ampat mehr (letztlich eine Geschmacksfrage). Auch mit Makro-Spots wurden wir beglückt, was das mit der Zeit leicht monotone Steilwand-Tauchen etwas auflockerte. Ach ja! Fast hätte ich es vergessen! Die Dorfbewohner, die wir besuchen konnten, empfingen uns von ganzem Herzen. Zwei Mal durften wir an Land, wo bereits das ganze Dorf auf uns wartete. Die grosse 14-tägige Tour wird wetter- und strömungsbedingt nur einmal im Jahr von der AMIRA angeboten. Das Schiff ist mit seinen 50 m Länge und 10 m Breite für 18 Taucher sehr luxuriös. Es fehlt an nichts. Alles läuft absolut professionell ab. Die Crew und das Essen, Sauberkeit - einfach perfekt. Die Kabinen im Unterdeck sind grösser als jene auf dem Oberdeck, dafür halt wegen der Motorengeräusche lauter, aber es schaukelt dort weniger wie weiter oben. Für uns dürfte es mit der AMIRA nicht die letzte Reise gewesen sein.
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