Eine der faszinierendsten Jahreszeit am Baikalsee ist zweifellos der Winter: Jedes Jahr spät im Januar friert der älteste und tiefste See der Erde, der mitten in Sibirien und 6 Flugstunden von Moskau entfernt liegt, zu. Die Eisdecke kann bis zu 1½ Meter Dicke aufweisen, dort wo es Verwerfungen gibt sogar bis zu 8 Meter. Die Schifffahrtswege werden nun kurzerhand durch Eisstrassen ersetzt und man fährt im Winter eher auf statt wie im Sommer über den See. Früher wurde sogar die Eisenbahn über den zugefrorenen Baikalsee geführt, denn bei einer maximalen Breite von nur 83 km, dafür aber einer Länge, die der Strecke von Zürich bis Hamburg entspricht, ersparte man sich im Winter über tausend Kilometer Umweg. Die Eistauch-Expedition von Werner Thiele (waterworld.at) nach Sibirien sollen Taucher, Naturfreunde, Fotografen und all jene Menschen, die das Besondere suchen, gleichermassen begeistern. Start der Expeditionsroute war in Irkutsk, von wo aus es mit dem Auto knapp 300 km in das südwestliche Hinterland des Baikal und zuletzt über Eis zur Insel Olchon und nach Khuzhir ging. Die Tour der 7-tägigen Expedition vom 04. - 11.02.2020 erschloss uns den weiten und im Februar dick zugefrorenen See rund um die Insel Olchon. Die Lufttemperatur betrug meistens um die -20°C, das Wasser +1°C. Diese Reise plus die drei Tage Aufenthalt in Moskau war etwas vom schönsten, was wir bisher unternommen hatten - und das will etwas heissen. Nebst kulinarischen Highlights kam auch der Wodka nicht zu kurz. Vielen Dank an Igor Starosvetksij, unser Reisebegleiter und Fotograf, der uns erlaubte, einige seiner Bilder (copyright) hier zu präsentieren.