Antarktis

Mit der Reise in die Antarktis ging für uns ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Im Feb. 2005 war es endlich so weit. Es ist ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis, auf den Spuren von Amundsen, Scott und Shackleton Tauchgänge in jenem kältesten, stürmischsten und trockensten Kontinent zu unternehmen, der bis ins 17 Jhd. als „terra australis nondum cognita“ die Weltkarten zierte. Tauchen in der Antarktis ist Tauchen auf einem anderen Planeten. Denn Kulisse (Eisberge, Gletscher, Packeis) und Bewohner (Pinguine, Robben, Wale etc.) sind für uns ebenso unwirtlich wie fremd. Wer am südlichen Polarkreis seinem Hobby Tauchen frönen will, muss sich in einer gesundheitlich und finanziell stabilen Konstitution befinden; die zwei Tauchgänge pro Tag im bis zu –2° C kalten Wasser bei Sturm und Schneefall zehren ebenso an der Substanz wie die Kosten von über CHF 10'000.- p.P. mit allem Drumherum wie Anfahrt, Zwischenübernachtungen etc. Schlimm war die 48-stündige Überfahrt ab Ushuaia/Feuerland durch die stürmische Drake-Passage. Dennoch kann die Reise nur empfohlen werden. Auf der Grigoriy Mikheev, einem russischen Forschungsschiff mit russischer Besatzung, waren wir bestens aufgehoben und es fehlte an nichts. Die UW-Welt ist unerwartet farben- und artenreich und um einiges besser als in der Arktis. Die Tauchgänge an den riesigen Eisbergen sind schlicht "der Hammer". Ein Tauchgang blieb uns in besonderer Erinnerung: der Walfriedhof bei Alice Creek, einer verlassenen Walfischfabrik, wo noch vor 50 Jahren Wale ausgeschlachtet und verwertet wurden. Die traurigen Überreste landeten im Meer. Wir tauchen dort und fanden das Skelett eines Blauwals, dem grössten Wal, von ca. 30 m. Zuerst dachten wir, wir hätten Fässer eines Container-Schiffs gefunden. Plötzlich realisierten wir, dass es sich um einen Wirbel des Rückgrats handelte...
Alle Bilder analog.